Fotographie

Florentinischer Gott

Ich habe diese Person auf dem Marktplatz
in Florenz gesehen,
seine Erscheinung kam mir faszinierend vor,
denn er war in einer gekränkten Position gesessen und wirkte fragil,
jedoch kraftvoll in seiner präsens,
dazu bemerkte ich an seinem arm verschiedene Gefängnis Tattoos,
die seine Zeit in der Zelle bildlich dargestellt haben.
Hinter im drehte sich ein Karussel in verschieden leuchtenden Farben.
Ich fragte nach,
ob ich ihn fotografieren dürfe,
er gab mir ein leichtes nicken und ich begann.
Ergebnis war das Portrait,
in dem er mit einer fast schon angeekelten Miene in die Linse schaute.
Nach dem Portrait stand er auf und zog ein 100€ schein aus seinem portemonnaie,
dazu grübelte er eine Krawatte aus seiner Tasche und zog sich diese an.
Er Präsentierte den Geldschein mit einem stolzen Ausdruck neben seinem Gesicht und bat mich dieses mal ein Foto von ihm zu machen,
dies tat ich,
jedoch mit einem Gefühl,
dass genau dieser Geldschein,
dieses Geld,
dass er als Trophäe neben seinem Gesicht hielt,
ursache für seine jetzige Situation war,
in der er sich heute befindet und die ursache für die vorige angeekelte Miene war.
Ich danke ihm nach dem Foto und er verabschiedete sich anschließend.
Er packte seinen Portemonnaie heraus und versuchte zart seinen Geldschein da hineinzulegen,
während er dies tat,
beobachtete ich,
wie sein stolzer Ausdruck in seinem Gesicht,
als er zuvor den Geldschein hochhielt und lächelte ,
wieder in die frustrierte Miene zurückgewandelt worden ist.
Hinter ihm befand sich
dass ewig drehende Karussell mit den künstlichen Lichter.
Ich drückte noch einmal ab um diese Situation festzuhalten,
die zu meinem Gesamt ausdruck
vervollständigt werden sollte,
wie ein Hund der ganze Zeit seinen schwanz hinterher jagt.

(Ausgestellt am 19.11.2022)